Alternativname(n)
Wartberg
Lage
Land: | Deutschland |
Bundesland: | Thüringen |
Wartburgkreis | |
Ort: | 99817 Eisenach |
Adresse: | Auf der Wartburg |
Lage: | auf einem langgestreckten Felsrücken |
Geographische Lage: | 50.96613°, 10.306311° |
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Beschreibung
Langgestreckte Anlage mit Vor- und Hauptburg, im Kern romanischer Palas, romansicher Torbau ursprünglich Turm, Burggrafenwohnung mit Aufenthaltsräumen Luthers
Martin Luther hielt sich vom 4. Mai 1521 bis zum 1.März 1522 auf der Burg auf und übersetzte hier Teile der Bibel ins Deutsche. Von der in ihrem maximalen Ausbauungszustand als vierfach gestaffelte Abschnittsburg sind die hochmittelalterliche Kernburg mit ihren teils originalen (große Teile des Palas, Südturm, Außenmauer, unterer Teil der Burgschenke) und den historisierenden Ersatzbauten des 19. Jh (Bergfried, Neue Kemenate, Dirrnitz, Burgschänke, Ritterbad) und die mittelalterliche innere Vorburg erhalten, während von den beiden äußeren Vorburgen nur noch geringe Reste (Fundamente Fischerturm) zu erkennen sind.
Die ältesten bekannten noch existierenden Bauteile der Kernburg entstanden ab 1156. Nördlich etwas unterhalb der Burg liegt an der Zufahrtsstraße der historistisch umgestaltete Elisabethbrunnen, bis 1886 die Hauptwasserversorgung der Burg (neben deren Regenwasserzisterne), direkt über dem Brunnen die Fundamente des 1225 von Landgräfin Elisabeth gegründeten Siechenhauses, bzw. an gleicher Stelle danach eines Franziskanerklosters von 1331–1525.
Rubinrot, Deutschland (2013), https://de.wikipedia.org/wiki/Rubinrot_(Film)
Schtonk!, Deutschland (1992), https://de.wikipedia.org/wiki/Schtonk!
Martin Luther hielt sich vom 4. Mai 1521 bis zum 1.März 1522 auf der Burg auf und übersetzte hier Teile der Bibel ins Deutsche. Von der in ihrem maximalen Ausbauungszustand als vierfach gestaffelte Abschnittsburg sind die hochmittelalterliche Kernburg mit ihren teils originalen (große Teile des Palas, Südturm, Außenmauer, unterer Teil der Burgschenke) und den historisierenden Ersatzbauten des 19. Jh (Bergfried, Neue Kemenate, Dirrnitz, Burgschänke, Ritterbad) und die mittelalterliche innere Vorburg erhalten, während von den beiden äußeren Vorburgen nur noch geringe Reste (Fundamente Fischerturm) zu erkennen sind.
Die ältesten bekannten noch existierenden Bauteile der Kernburg entstanden ab 1156. Nördlich etwas unterhalb der Burg liegt an der Zufahrtsstraße der historistisch umgestaltete Elisabethbrunnen, bis 1886 die Hauptwasserversorgung der Burg (neben deren Regenwasserzisterne), direkt über dem Brunnen die Fundamente des 1225 von Landgräfin Elisabeth gegründeten Siechenhauses, bzw. an gleicher Stelle danach eines Franziskanerklosters von 1331–1525.
Maße
Anlage ca. 170 x 45 m |
Tiefe der Zisterne ca. 7 m |
Kapelle
Kapelle aus dem 14.Jh. an der südlichen Stirnseite des PalasBergfried
Zustand: | Rekonstruktion/Neubau |
Zugänglich: | nein |
Form: | quadratisch |
Grundfläche: | 8,00 x 8,00 m |
Bezug zu anderen Objekten
Belagerungsburg Eisenach |
Drehort
Saphirblau, Deutschland (2014), https://de.wikipedia.org/wiki/Saphirblau_(Film)Rubinrot, Deutschland (2013), https://de.wikipedia.org/wiki/Rubinrot_(Film)
Schtonk!, Deutschland (1992), https://de.wikipedia.org/wiki/Schtonk!
Besitzer
Angaben ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Graf Ludwig von Schauenburg | als Erbauer |
---|---|
Landgrafen von Thüringen | bis 1247 |
Großherzöge von Sachsen–Weimar–Eisenach | bis 1922 |
Wartburg–Stiftung | 1922 |
Historie
um 1073 | erbaut |
---|---|
1080 | („Wartberg“ in Brunonis „De Bello Saxonico“, dem Buch über den Sachsenkrieg) |
um 1155/65 | Bau des Palas als zweigeschossiges Gebäude |
Anfang 13. Jh. | die Wartburg ist deutsches Zentrum höfischer Kultur unter Landgraf Hermann I. (1190–1216), woran die Sage vom Sängerkrieg erinnert |
1221–1228 | Landgräfin Elisabeth (1207–1231) als Gattin/Witwe von Landgraf Ludwig auch auf der Wartburg |
1260/61 | vergebliche Belagerung im Thüringisch-Hessischen Erbfolgekrieg |
1306–1308 | vergebliche Belagerung einschließlich Blidenbeschuss im Wettiner Hauskrieg |
1317 | Zerstörung des Palas bei Brand einem Brand |
ab 1317 | Bau des Südturms und Einbau der Kapelle in den Palas |
um 1475 | Errichtung von Fachwerkbauten auf der Vorburg |
1521/22 | Martin Luther auf der Wartburg |
1544 | Abbruch des Torturms nach Blitzeinschlag und Brand |
im 16. Jh. | verfallen |
Ende 18. Jh. | Abbruch des Bollwerks vor dem Eingang zur Burg |
1817 | „Wartburgfest“ der deutschen Studenten |
ab 1853 | Wiederaufbau im historisierenden Stil im Auftrag Erbgroßherzogs Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach (Architekt Hugo von Ritgen) |
1853 | Errichtung des Bergfrieds am Standort des mittelalterlicher Wohnturms |
1863 | Errichtung der Zugbrücke |
1872 | Anbau des Fachwerkerkers an der Burggrafenwohnung |
1874–1877 | Errichtung des Fachwerkbaus „Gadem“ |
1./5. April 1945 | Beschädigung der Burg durch amerikanischen Artilleriebeschuss |
nach 1945 | die wertvolle umfangreiche militärhistorische Sammlung verschwindet während der sowjetischen Besatzungszeit |
1953–1959 | Sanierung der Anlage |
Dezember 1999 | Aufnahme der Wartburg als erste deutsche Burg in die Welterbeliste der UNESCO |
2010–2013 | Sanierung der Burgmauern |
Ansichten
Objekte im Umkreis von 5 Kilometern
Quellen und Literatur
Bienert, Thomas: Mittelalterliche Burgen in Thüringen, Gudensberg-Gleichen 2000 |
Grewe, Klaus: Rheinisches beim Sängerkrieg auf der Wartburg, in: Archäologie im Rheinland 1989, S. 108ff, Pulheim 1989 |
Groß, Dr. Lothar / Sternal, Bernd: Thüringer Burgen, Schlösser und Wehrbauten - Band 1, Quedlinburg 2019 |
Krauß, Jutta, Wartburg-Stiftung (Hrsg.): Die Wiederherstellung der Wartburg im 19. Jahrhundert, Eisenach 1990 |
Köhler, Michael: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze, 2. Aufl., (o.O.) 2003, ISBN 978-3-91014-196-4 |
Mielke, Friedrich, Deutsche Burgenvereinigung (Hrsg.): Die Treppe der Wartburg als kulturgeschichtliches Zeugnis, in: Zeitschrift „Burgen und Schlösser” 89/1, S. 35ff, Braubach/Rhein 1989 |
Noth, Werner, Wartburg-Stiftung (Hrsg.): Die Wartburg - Geschichte und Kunst, Eisenach 1984 |
Schuchardt, Günter: Die Wartburg, Ostfildern 1990 |
Wartburg-Stiftung (Hrsg.): Welterbe Wartburg, Eisenach |