
Ein verräterisches Oval war schon auf der Google-Earth-Aufnahme von 2005 zu erahnen, die Aufnahme von 2017 verstärkte den Verdacht, aber erst die Aufnahme von August 2020 brachte deutliche Spuren aus der Vergangenheit ans Tageslicht.
Das Flüsschen Nette entspringt am Westharzrand in einer Springquelle nahe Seesen-Herrhausen, fließt Richtung Westen, biegt vor Engelade nach Norden um. Ehemals befanden sich an der Nette etliche Burganlagen neben der Pfalz Königsdahlum. Bei fast jedem Dorf oder Flecken mit einer Taufkirche und der Stadt Bockenem lag eine kleine Burg. Zusätzlich erhoben sich auf den Bergen im Nahbereich noch die Eulenburg, der Wohlenstein, die Königspfalz Dahlum und der Wohlenberg.
Einige Kilometer bevor die Nette der Innerste bei Derneburg zuströmt zwischen dem Gut Henneckenrode und der Ortschaft Sottrum (mit dem Freizeitpark) befand sich im Mittelalter eine Wasserburg westlich des jetzigen Flusslaufs bei ungefähr 101 bis 102 M über NN. Nördlich der ehemaligen Burg liegt die Herrenmühle.
Auf der Google-Earth-Luftaufnahme von August 2020 fallen die Bodenstrukturen einer Wasserburg ins Auge Das etwa 90 Meter West-Ost gestreckte Oval weist eine Breite von knapp 50 Meter auf. Zusätzlich sind der Baugraben einer Ringmauer und die Gräben ehemaliger Gebäudegrundmauern gut zu sehen. Um die Burg verlief ein 15 bis 20 Meter breiter von der Nette gespeister Wassergraben. Außen herum befand sich ein ringförmiger Vorwall. Im Westen könnte eine kleine Vorburg als spätere Zutat gelegen haben. Im Westbereich der Kernburg und der Vorburg gegenüber könnten mögliche Baugräben eines fast quadratischen Gebäudes mit einer Seitenlänge von 10 Metern auf einen an die Ringmauer gelehnten Bergfried schließen. Helle Linien im Innenbereich parallel zu den Baugräben des möglichen Turms lassen Schuttflächen von Baumaterial erahnen. Weitere Gebäude lehnten sich vermutlich an die Ringmauer an.
Im Osten befindet sich laut dem Heimatpfleger Detlef Arnhelm auf dem Gehenberg ein kleiner Ringwall.
Urkundliche Daten über die Burg sind bislang nicht bekannt. Die Ehre den vor einigen Jahren publik gemachten Flurnamen Wohldenbruch mit der Burgstelle in Verbindung gebracht zu haben, gebührt dem Heimatpfleger Detlef Arnhelm aus Holle-Sottrum. Der Flurname "Wohldenbruch" lässt eine Deutung zu, nach der die Grafen von "Wohldenberg" als Erbauer in Frage kommen. Möglicherweise ist Wohldenbruch eine Verballhornung von Wohldenburg.

Sottrum, HI, Burgstelle sw der Herrenmühle, ma Wasserburg, August 2020, Blickrichtung West
