Adelssitz Eibwang

Festes Haus in Kinding-Eibwang

Adelssitz Eibwang

Lage
Land:Deutschland
Bundesland:Bayern
Bezirk:Oberbayern
Landkreis:Eichstätt
Ort:85125 Kinding-Eibwang
Adresse:Eibwang 1
Lage:auf kleiner Anhöhe im Talgrund der Anlauter zwischen Schafhausen und Enkering
Geographische Lage:48.9818°,   11.33996°
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Beschreibung
Die Vorläufer des heutigen Haupthauses einschließlich dessen Fundamenten könnten bis ins 13. Jahrhundert oder noch weiter zurück reichen, die Ersterwähnung ist jedoch von 1351. Niederer Landadel ist auf Eibwang wohl schon seit Mitte des 12. Jahrhunderts ansässig, ab 1351 erwähnt als Marschälle von Eibwang unter den Herren von Heideck, die ihren Ursprung ebenfalls im Anlautertal hatten. Ältester überirdischer Teil ist heute das massiv gebaute, dreistöckige Burg, das wohl 1530 neu errichtet wurde, nachdem sein Vorgänger 1458 zerstört und die Reste noch 1508 als Ruine beschrieben wurden. Ein ursprünglich die ganze Anlage umziehender, 10 m breiter Wassergraben und über diesem wohl auch eine umlaufende Bering-Mauer (minimale Reste sind davon auf der Westseite noch im Boden erkennbar), die eine Innenfläche von ca. 20x20m umfasste, boten zusätzlichen Schutz, jedoch nicht in der Stärke einer richtigen Burg, weshalb die Anlage als „Festes Haus“ eingestuft wurde, Sitz eines örtlichen Dienstmannens.

In der Neuzeit wurde das Haupthaus auf seiner Westseite um einen Anbau ergänzt, dessen Schleppdach vom ursprünglichen Dach als dessen Fortsetzung herabgezogen ist. Hinzu kam ein unterkellerter niedrigerer Anbau nach Norden und mehrere Wirtschaftsgebäude, überwiegend außerhalb des ehemaligen Berings. Zum Anwesen gehörte auch die Burgmühle und die aufwärts gelegene Schlösslmühle. Das Nachbaranwesen Eibwang 1 ist der ursprüngliche Wirtschaftshof, der seit langem ein vom Festen Haus rechtlich getrenntes Anwesen ist. Nach der Zeit der Lehensträger übernahm der Bischof von Eichstätt das ruinöse Anwesen und baute es für sich 1530 als sommerlichen ruhigen Landsitz aus.
Seit Mitte des 16. Jahrhunderts ist das ehemalige Feste Haus nicht mehr Adelssitz, sondern Bauernhof.

Erhalten:

Nicht mehr wasserführender ehemaliger Wassergraben (auf Südseite verfüllt), das eigentliche Feste Haus mit seinen Anbauten, ein spärlicher Rest der Umfassungsmauer im Boden auf der Westseite und die verschiedenen neuzeitlichen Wirtschaftsgebäude überwiegend außerhalb des einstigen Berings.


Reliefansicht im BayernAtlas


Besitzer

Angaben ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Herren von Eibwangvor/um 1158
Schmoll von Eysöldenvor/ab 1275
Stephan Marschall von Eibwang, Lehnsmann der Herren von Heideck1351
Herren von Heideckab 1458 nach gewaltsamer Absetzung des unbotmäßig gewordenen Lehnsmanns Hans Haiden
Hochstift Eichstätt1472 Kauf von Johann IV. Herr zu Heideck
verschiedene bäuerliche Eignerab Mitte 16. Jh.

Historie
1158 (Adelssitz von Dienstmannen)
1351Titel Marschall von Eibwang, ebenso wie das Feste Haus als Lehen der Herren von Heideck
1458Hans Haiden sitzt als Heidecker Lehnsmann zu Eibwang, in einer Fehde mit seinem Lehnsherrn wird die Burg zerstört
1504Erwähnung von Eibwang als „prochens schlößlein“
1530Wiederaufbau durch Bischof Gabriel von Eyb als Land- und Sommerssitz
Mitte 16. Jh.Ende als Adelssitz, Nutzung als Bauernhof

Ansichten

 Andreas Umbreit

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Quellen und Literatur
  Neu, Wilhelm / Liedke,  Volker, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (Hrsg.):  Denkmäler in Bayern - Ensembles, Baudenkmäler, Archäologische Geländedenkmäler: Band I,2 Oberbayern, München 1986
  Rischert, Helmut, Historischer Verein Eichstätt (Hrsg.):  Bestandsaufnahme der Burgen und Schlösser im Landkreis Eichstätt, in: Beiträge zur Eichstätter Geschichte92./93. Jahrgang, Eichstätt 1999