Alternativname(n)
Schlossköpfel
Lage
Land: | Deutschland |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Bezirk: | Mittlerer Oberrhein |
Landkreis: | Rastatt |
Ort: | 76571 Gaggenau-Michelbach |
Adresse: | Moosbrunner Straße |
Lage: | auf der Anhöhe Schlossköpfel nördlich des Dorfes, zugänglich auf einem Wanderweg vom oberen Ende der Schlossgasse |
Geographische Lage: | 48.821811°, 8.348771° |
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Beschreibung
In einer Urkunde Kaiser Heinrich IV. von 1102 wird eine Burg des Edelfreien Werinhardus in Michelberg erwähnt, die offenbar um 1050 ohne kaiserliche Erlaubnis errichtet wurde und von der aus sich Werinhardus widerrechtlich Ländereien des Hofguts Rotenfels des Hochstifts Speyer angeeignet hatte, sodaß ihn Kaiser Heinrich III. zwang, diese zurückzugeben und die Burg Michelberg zu schleifen. Da seine Söhne Werinhardus, Eberhardus und Cuno sowohl die Burg wieder aufbauten als auch erneut Besitz des Hofguts Rotenfels an sich rissen, wurden sie 1102 durch Kaiser Heinrich IV. von der Burg und ihren Besitzungen vertrieben, ihr Besitz wurde dem Bistum Speyer übereignet. Dieses vergab in der Folgezeit die Michelbacher Besitzungen als Lehen an die späteren Grafen von Eberstein. Die Burg wird als Rosenstein (die Rose war das Symbol der Ebersteiner) bis 1503 mehrfach urkundlich erwähnt.
Mit der urkundlichen Dokumentation für ca. 1050 wäre die Burg die älteste urkundlich genannte Burg Süddeutschlands.
Oberflächlich war von der Burg im 20. Jahrhundert nichts mehr zu erkennen, aber die Namen Schlossgasse, Schloßberg und Schildweg, sowie auffällige Geländeformen um den Schloßberg deuteten auf diesen als möglichen Burgstandort hin, sodaß hier 1992 durch den örtlichen Heimatverein teilweise Ausgrabungen begannen, die unter einer neuzeitlichen Trockenmauer auf mittelalterliche Mauerfundamente stießen, die ringförmig um die Kuppe des Schloßbergs herumzuführen scheinen, sowie weitere, in etwa 4m Abstand hangabwärts verlaufende weitere Mauerreste. Keramikfunde wurden auf das 11.-15. Jahrhundert datiert. Stellenweise Grabungen in Gipfelnähe erbrachten außerdem große Mengen an Stein- und Ziegelbrocken, die auf Bau- und Schleifarbeiten hindeuten könnten. Laut Landesdenkmalamt weisen diese bisherigen Befunde auf eine mittelalterliche Burganlage hin, für genauere Befunde wären großflächigere Ausgrabungen erforderlich. Die bisherigen Ausgrabungen wurden wieder verfüllt, an einer Stelle jedoch durch ein Fenster im Boden der Blick auf den darunter sichtbaren mittelalterlichen Mauerrest unter der rekonstruierten neueren Trockenmauer ermöglicht und eine Informationstafel aufgestellt.
Der Schlossberg ist das erhöhte Spornende eines weiter nach Norden verlaufenden Bergrückens. Eine sich beiderseits des Grates etwas nördlich des Schloßberggipfels andeutende Senke könnte auf einen verfüllten Halsgraben hindeuten.
Es gibt ferner Spekulationen, dass der Kirchturm der Pfarrkirche St. Michael, der ursprünglich ein Wehrturm gewesen sein dürfte, der Burg als vorgelagerter Beobachtungsturm mit Blick ins Haupttal gedient haben könnte.
Erhalten: Burgstall
Mit der urkundlichen Dokumentation für ca. 1050 wäre die Burg die älteste urkundlich genannte Burg Süddeutschlands.
Oberflächlich war von der Burg im 20. Jahrhundert nichts mehr zu erkennen, aber die Namen Schlossgasse, Schloßberg und Schildweg, sowie auffällige Geländeformen um den Schloßberg deuteten auf diesen als möglichen Burgstandort hin, sodaß hier 1992 durch den örtlichen Heimatverein teilweise Ausgrabungen begannen, die unter einer neuzeitlichen Trockenmauer auf mittelalterliche Mauerfundamente stießen, die ringförmig um die Kuppe des Schloßbergs herumzuführen scheinen, sowie weitere, in etwa 4m Abstand hangabwärts verlaufende weitere Mauerreste. Keramikfunde wurden auf das 11.-15. Jahrhundert datiert. Stellenweise Grabungen in Gipfelnähe erbrachten außerdem große Mengen an Stein- und Ziegelbrocken, die auf Bau- und Schleifarbeiten hindeuten könnten. Laut Landesdenkmalamt weisen diese bisherigen Befunde auf eine mittelalterliche Burganlage hin, für genauere Befunde wären großflächigere Ausgrabungen erforderlich. Die bisherigen Ausgrabungen wurden wieder verfüllt, an einer Stelle jedoch durch ein Fenster im Boden der Blick auf den darunter sichtbaren mittelalterlichen Mauerrest unter der rekonstruierten neueren Trockenmauer ermöglicht und eine Informationstafel aufgestellt.
Der Schlossberg ist das erhöhte Spornende eines weiter nach Norden verlaufenden Bergrückens. Eine sich beiderseits des Grates etwas nördlich des Schloßberggipfels andeutende Senke könnte auf einen verfüllten Halsgraben hindeuten.
Es gibt ferner Spekulationen, dass der Kirchturm der Pfarrkirche St. Michael, der ursprünglich ein Wehrturm gewesen sein dürfte, der Burg als vorgelagerter Beobachtungsturm mit Blick ins Haupttal gedient haben könnte.
Erhalten: Burgstall
Besitzer
Angaben ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Edelfreier Werinhardus und seine Söhne Werinhardus, Eberhardus und Cuno | ca. 1050–1102 |
---|---|
Herren von Eberstein/Grafen von Eberstein | ab frühes 12. Jh. als Lehen des Hochstifts Speyer |
Historie
um 1430 | als Jagdhütte errichtet |
---|---|
nach 1041 | ohne Erlaubnis Bau durch örtliche Edelfreie, vermutlich Werinhardus |
vor 1056 | Kaiserlich erzwungene Schleifung, dann erneuter Aufbau |
1102 | Kaiserlich erzwungene Vertreibung der Edelfreien, Übereignung von Burg und ihren sonstigen Gütern an das Hochstift Speyer |
Anfang 12. Jh. | Burg und Güter gehen als Speyerer Lehen an die Ebersteiner (spätere Grafen von Eberstein) |
1503 | letzte urkundliche Erwähnung der Burg Rosenstein |
1992 | teilweise Ausgrabungen |
2015 | Erschließung durch Rundwanderweg und Informationstafeln |
Objekte im Umkreis von 5 Kilometern
Quellen und Literatur
Archiv «Alle Burgen» |