Lage
Land: | Deutschland |
Bundesland: | Sachsen |
Bezirk: | Leipzig |
Landkreis: | Leipzig |
Ort: | 04668 Otterwisch |
Adresse: | Schloss 1 |
Geographische Lage: | 51.204613°, 12.610385° |
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Beschreibung
Ursprünglich Wasserburg, schlichte barocke zweigeschossige Dreiflügelanlage mit hohem Mansardwalmdach
Nutzung zwischen 1945 und 1990
Turnhalle, Kino, Kindergarten, Zahnarztpraxis, Polizeistation
Park
Weitläufiger Landschaftspark |
Besitzer
Angaben ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Familie von Hirschfeld | als Erbauer |
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Familie von Metzsch | |
Grafen Vitzthum von Eckstädt | |
Prinz August II. zu Schwarzburg–Sondershausen | 1779 Kauf |
Johann Dietrich Bohne | 1852 Kauf |
Arno von Arnim | 1904 Kauf |
Familie von Arnim | 1945 im Rahmen der Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone enteignet |
Gemeinde Otterwisch | bis 2004 |
Marco Cormann | 2004 Kauf |
Historie
1540 | erwähnt |
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1728–1730 | Errichtung der barocken Schlossanlage für Rahel Charlotte Gräfin Vitzthum von Eckstädt (Entwurf Landesbaumeister David Schatz) |
1948 | Verhinderung des drohenden Abbruchs durch öffentliche Nutzung |
Objekte im Umkreis von 5 Kilometern
Quellen und Literatur
Donath, Matthias: Schlösser in Leipzig und Umgebung, Meißen 2013 |
Schwarz Alberto (Hrsg.): Schlösser um Leipzig, Leipzig 1993 |
Es gibt kein Dokument, das beweist, dass David Schatz den Entwurf zum Bau des Schlosses in Otterwisch für die infolge des tödlichen Ehrenduells ihres Mannes seit dem 13. April 1726 verwitwete Gräfin Vitzthum v. Eckstädt geliefert hat, die einen Witwensitz dringend brauchte und daher das Rittergut 1727 angekauft hatte. Es gab dort 1727 nur eine winzige verfallene Wasserfeste für die Gutsherrschaft, in der sie nicht ihren Ruhestand verbringen wollte. In den 30er Jahren glaubte man noch, Pöppelmann sei der Architekt gewesen. Es handelt sich auch im "Fall Schatz" lediglich um eine Zuschreibung neuerer Zeit, basierend auf einer Magisterarbeit in Leipzig bzw. auf dem "Gefühl" einer Studentin der Kunstgeschichte, nicht auf Fakten. Es fehlt übrigens in der obigen Darstellung der illustre Schlossbesitzer von 1870 bis 1880, der wesentliche Umbauten (1875) durchführen u. den Krubsacius zugeschriebenen Rokoko-Park um 1876 in einen Landschaftspark umwandeln ließ: der Pariser Hochstapler Frédéric Shears (1836-1886), der sich "Baron de Lagotellerie" nannte. Den augenfälligen, 2 Achsen im EG (an der SO-Ecke) beanspruchenden Erker dieser Shears-Episode, der an sich Anspruch auf Denkmalschutz hatte, ließ Marco Cormann (Herkunft: Aachen) in der Jahren nach der Inbesitznahme entfernen. Die Galerie von Shears im Innenhof aus Lauchhammer-Gusselementen, die dem Gebäude das Aussehen eines Sanatoriums verlieh, soll bereits unter dem auf Shears folgenden Besitzer (v. Arnim) abgebaut worden sein. Cormann, der eine moderne Ausgabe des "Barons de Lagotellerie" ist, war übrigens 2019 gescheitert, als er sich um die Übernahme des Barockschlosses Wachau bewarb und den Gemeindevertretern wie seinerzeit in Otterwisch "Großes" prophezeite bzw. das Blaue vom Himmel versprach, dabei versichernd, dass er aus einer "sehr reichen Familie" käme und bereits "1,6" Mill. Euro ins Otterwischer Schloss investiert habe (Wo???). Offenkundig hatte sich die Gemeinde Wachau vorher in Otterwisch erkundigt über das "Große", das er dort vollbracht hatte...