Alternativname(n)
Sankt Peter
Lage
Land: | Deutschland |
Bundesland: | Bayern |
Bezirk: | Niederbayern |
Stadt: | Straubing |
Ort: | 94315 Straubing |
Adresse: | Petersgasse 50 |
Lage: | ca. 1.000 m östliche der heutigen Altstadt |
Geographische Lage: | 48.886374°, 12.588218° |
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Beschreibung
Die romanische Kirche St. Peter (um 1200), bzw. ihre archäologisch nachgewiesene karolingische Vorgängerin, steht mit ihrem ummauerten Friedhof auf einem natürlichen Hügel knapp einen Kilometer östlich außerhalb der spätmittelalterlich ummauerten heutigen Altstadt von Straubing - allerdings lag der ursprüngliche Kern Straubings wohl hier im Osten: hier befand sich bereits ein Römerkastell mit zugehöriger Siedlung und anschließend das ursprüngliche, bajuvarische Straubing, das dann in kaiserlichen Besitz und von dort 1029 ans Augsburger Domkapitel überging.
St. Peter war auch nach Gründung der herzoglich-bayrischen Neustadt von Straubing im Westen 1218 bis 1492 Pfarrkirche für ganz Straubing und der Bau der imposanten romanischen St. Peter Basilika praktisch zeitgleich mit der herzoglichen Gründung der Neustadt war sicherlich auch ein Unterstreichen der augsburger Ansprüche in Straubing.
Die solide ummauerte Gesamtanlage mit der Kirche St. Peter (in ihrem heutigen Bau ab ca. 1200) und dem sie umgebenden Kirchhof einschließlich dessen 3 Kapellen (Unser Lieben Frau (um 1425, mit angebautem Beinhaus), Agnes-Bernauer-Kapelle (1436 - ob tatsächlich auch Grabstelle der 1435 hingerichteten Geliebten des Herzogsohnes ist umstritten), Totentanz-Kapelle (1486, mit den bedeutenden Rokoko Totentanz-Fresken) ist ein auch über Bayern hinaus herausragendes Zeugnis jahrhundertelanger Friedhofskultur, die ältesten dokumentierten Bestattungen gehen bis ins 14. Jahrhundert zurück (archäologisch wurden sogar Gräber des 7. Jahrhunderts nachgewiesen). Heute finden hier keine Bestattungen mehr statt, aber jenseits der kulturhistorischen Bedeutung fasziniert die Anlage mit ihrer ganz besonderen Atmosphäre.
Die massive Friedhofsmauer geht vermutlich auf eine mittelalterliche Wehrmauer zurück, die gleichzeitig den Bewohnern der umgebenden Siedlung Alt-Straubing als Zufluchtsort den einzigen Schutz bot, da diese über keine eigene Mauer verfügte. (Text: Andreas Umbreit)
Insgesamt umfasst der Friedhof heute noch 1350 Grabmäler vom 14. bis ins späte 19. Jahrhundert, hinzu kommen Massenbestattungen aus den letzten Kriegsmonaten 1945. Bemerkenswert ist auch der alte Baumbestand und sonstige Bewuchs, der der Gesamtanlage einen geheimnisvoll-ehrwürdigen Charakter verleiht: eine entrückte Insel mitten in der Stadt.
St. Peter war auch nach Gründung der herzoglich-bayrischen Neustadt von Straubing im Westen 1218 bis 1492 Pfarrkirche für ganz Straubing und der Bau der imposanten romanischen St. Peter Basilika praktisch zeitgleich mit der herzoglichen Gründung der Neustadt war sicherlich auch ein Unterstreichen der augsburger Ansprüche in Straubing.
Die solide ummauerte Gesamtanlage mit der Kirche St. Peter (in ihrem heutigen Bau ab ca. 1200) und dem sie umgebenden Kirchhof einschließlich dessen 3 Kapellen (Unser Lieben Frau (um 1425, mit angebautem Beinhaus), Agnes-Bernauer-Kapelle (1436 - ob tatsächlich auch Grabstelle der 1435 hingerichteten Geliebten des Herzogsohnes ist umstritten), Totentanz-Kapelle (1486, mit den bedeutenden Rokoko Totentanz-Fresken) ist ein auch über Bayern hinaus herausragendes Zeugnis jahrhundertelanger Friedhofskultur, die ältesten dokumentierten Bestattungen gehen bis ins 14. Jahrhundert zurück (archäologisch wurden sogar Gräber des 7. Jahrhunderts nachgewiesen). Heute finden hier keine Bestattungen mehr statt, aber jenseits der kulturhistorischen Bedeutung fasziniert die Anlage mit ihrer ganz besonderen Atmosphäre.
Die massive Friedhofsmauer geht vermutlich auf eine mittelalterliche Wehrmauer zurück, die gleichzeitig den Bewohnern der umgebenden Siedlung Alt-Straubing als Zufluchtsort den einzigen Schutz bot, da diese über keine eigene Mauer verfügte. (Text: Andreas Umbreit)
Insgesamt umfasst der Friedhof heute noch 1350 Grabmäler vom 14. bis ins späte 19. Jahrhundert, hinzu kommen Massenbestattungen aus den letzten Kriegsmonaten 1945. Bemerkenswert ist auch der alte Baumbestand und sonstige Bewuchs, der der Gesamtanlage einen geheimnisvoll-ehrwürdigen Charakter verleiht: eine entrückte Insel mitten in der Stadt.
Historie
12.Jh. | erbaut |
---|---|
15. Jh. | ungefährer Zeitraum der Befestigung des Friedhofs |
18. Jh. | Durchführung von Aus-/Umbauten |
1886/87 | Durchführung von Aus-/Umbauten |
Ansichten
Objekte im Umkreis von 5 Kilometern
Quellen und Literatur
Brix, Michael (Bearb.): Bayern II: Niederbayern. Georg Dehio - Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, München 1988 |
die "Befestigung" St. Peter in Straubing ist keine militärische Anlage. Der Hügel lag einst direkt an einem Donauarm - durch Hochwasser wurden offenbar Teile des Hügels und die darauf befindliche Ruine des spätrömischen Kastells erodiert. Da man im späten Mittelalter wegen der mittlerweile großen Basilika keine weiteren Geländeverluste tolerieren konnte, wurde offenbar eine Art Hochwassermauer gebaut. Diese ist recht dünn und gegen jede Art von militärischem Angriff wehrlos. Die barocken Schießscharten sind eindeutig eine Scheinbefestigung - barocke Wehranlagen unterscheiden sich davon "massiv". Die Anlage wurde auch nachweislich (Stadtgeschichte) nie verteidigt. Für Rückfragen stehe ich gern zur Verfügung. Johannes Ruscheinsky Architekt und nebenberuflich Stadtführer in Straubing. Kontaktmöglichkeiten unter www.straubing-tours.de