Alternativname(n)
Weinberg
Lage
Land: | Deutschland |
Bundesland: | Niedersachsen |
Landkreis: | Lüchow-Dannenberg |
Ort: | 29456 Hitzacker |
Lage: | auf dem Weinberg am Rande der Altstadt |
Geographische Lage: | 53.154108°, 11.043238° |
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Beschreibung
Ursprünglich slawischer Burgwall und mittelalterliche Burganlage
Höhenburg auf dem 50 m hohen Weinberg, früher als Burgberg bezeichnet. Archäologische Grabungen auf dem heute rechteckigen Burgplateau von 100 x 40 m Grundfläche belegen eine slawische Vorgängerbefestigung unter der hochmittelalterlichen deutschen Burg. Es wurden fünf aufeinanderfolgende Wallbauphasen des (6.)/ 7. bis 11./12. Jh. festgestellt. Im 6./ 7. Jh. ein Kieswall mit Palisade, ein Beobachtungsstützpunkt der Sachsen oder eine slawische Fluchtburg. Im 8. Jh. ein Wall mit Holzkastenkonstruktion, eine slawische Fluchtburg. Im 9. Jh. ein Holzerdewall mit Steinverkleidung, eine Fluchtburg mit ständiger slawischer Besetzung. Um 900 brannte sie ab und wurde noch breiter als zuvor wieder aufgebaut. Im 10. Jh. ein Holzerdewall mit Steinverkleidung, Lehm und Plaggen, eine slawische Adelsburg. Die letzte slawische Wallanlage (mit Kasematten) der Fürstenburg stammt aus dem 11./12. Jh. Gleichzeitig mit diesem erneutem Aufbau werden eine Reihe von kleineren slawischen Niederungsburgen in der Umgebung aufgegeben. Das Ende der materiellen Kultur der Slawen wird eingeleitet durch die Ablösung der slawischen Herrschaft durch Heinrich den Löwen im 12. Jh., der die Weinbergburg 1162 wegen ihrer dominierenden Lage nicht an einen Grafen vergibt, sondern für sich behält. 1229 Burg der askanischen Herzöge von Sachsen-Lauenburg. 1296 Zerstörung der Ritterburg, als Burg des Raubritters Hermann Ribe. 1464 Eroberung durch den Welfen Herzog Otto von Braunschweig-Lüneburg und letzte sichere Erwähnung der Burg. Die Funde reichen in das 16. Jh. hinein. Um 1500 wurde die Burg aufgegeben und verfiel, die Reste wurden im 19. Jh. abgetragen. Aufbewahrungsort der Funde: Museum Hitzacker.
Erhalten: rekonstruierte Fundamentreste
Höhenburg auf dem 50 m hohen Weinberg, früher als Burgberg bezeichnet. Archäologische Grabungen auf dem heute rechteckigen Burgplateau von 100 x 40 m Grundfläche belegen eine slawische Vorgängerbefestigung unter der hochmittelalterlichen deutschen Burg. Es wurden fünf aufeinanderfolgende Wallbauphasen des (6.)/ 7. bis 11./12. Jh. festgestellt. Im 6./ 7. Jh. ein Kieswall mit Palisade, ein Beobachtungsstützpunkt der Sachsen oder eine slawische Fluchtburg. Im 8. Jh. ein Wall mit Holzkastenkonstruktion, eine slawische Fluchtburg. Im 9. Jh. ein Holzerdewall mit Steinverkleidung, eine Fluchtburg mit ständiger slawischer Besetzung. Um 900 brannte sie ab und wurde noch breiter als zuvor wieder aufgebaut. Im 10. Jh. ein Holzerdewall mit Steinverkleidung, Lehm und Plaggen, eine slawische Adelsburg. Die letzte slawische Wallanlage (mit Kasematten) der Fürstenburg stammt aus dem 11./12. Jh. Gleichzeitig mit diesem erneutem Aufbau werden eine Reihe von kleineren slawischen Niederungsburgen in der Umgebung aufgegeben. Das Ende der materiellen Kultur der Slawen wird eingeleitet durch die Ablösung der slawischen Herrschaft durch Heinrich den Löwen im 12. Jh., der die Weinbergburg 1162 wegen ihrer dominierenden Lage nicht an einen Grafen vergibt, sondern für sich behält. 1229 Burg der askanischen Herzöge von Sachsen-Lauenburg. 1296 Zerstörung der Ritterburg, als Burg des Raubritters Hermann Ribe. 1464 Eroberung durch den Welfen Herzog Otto von Braunschweig-Lüneburg und letzte sichere Erwähnung der Burg. Die Funde reichen in das 16. Jh. hinein. Um 1500 wurde die Burg aufgegeben und verfiel, die Reste wurden im 19. Jh. abgetragen. Aufbewahrungsort der Funde: Museum Hitzacker.
Erhalten: rekonstruierte Fundamentreste
Maße
Burgplateau ca. 95 x 45 m |
Bezug zu anderen Objekten
Vorgänger der Stadtburg Hitzacker |
Besitzer
Angaben ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Heinrich der Löwe | 12. Jh. |
---|---|
Herzöge von Sachsen–Lauenburg | 1180 |
Historie
9.Jh. | erbaut |
---|---|
ab 1258 | Bedeutungsverlust nach Errichtung der Stadtburg in Hitzacker |
1296 | durch Markgraf Otto von Brandenburg als Raubritternest zerstört |
1464 | durch Herzog Otto V. von Braunschweig-Lüneburg erobert |
19. Jh. | Abbruch letzter Reste |
Ansichten
Christian Fischer, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons |
Quellen und Literatur
Brüning, Kurt / Schmidt, Heinrich (Hrsg.) [1986]: Niedersachsen/Bremen. Handbuch der historischen Stätten Deutschlands 2, 5. Aufl., Stuttgart 1986 |
Wachter (Bearb.), Berndt, Nordwestdeutscher und West- und Süddeutscher Verbund für Altertumsforschung (Hrsg.) [1986]: Hannoversches Wendland. Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland 13, Stuttgart 1986 |