Weinbergsburg (Hitzacker)

verschwundene Burg in Hitzacker

Weinbergsburg (Hitzacker) Christian Fischer, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons


Alternativname(n)
Weinberg

Lage
Land:Deutschland
Bundesland:Niedersachsen
Landkreis:Lüchow-Dannenberg
Ort:29456 Hitzacker
Lage:auf dem Weinberg am Rande der Altstadt
Geographische Lage:53.154108°,   11.043238°
Google Maps OpenStreetMap OpenTopoMap Burgenatlas

Beschreibung
Ursprünglich slawischer Burgwall und mittelalterliche Burganlage

Höhenburg auf dem 50 m hohen Weinberg, früher als Burgberg bezeichnet. Archäologische Grabungen auf dem heute rechteckigen Burgplateau von 100 x 40 m Grundfläche belegen eine slawische Vorgängerbefestigung unter der hochmittelalterlichen deutschen Burg. Es wurden fünf aufeinanderfolgende Wallbauphasen des (6.)/ 7. bis 11./12. Jh. festgestellt. Im 6./ 7. Jh. ein Kieswall mit Palisade, ein Beobachtungsstützpunkt der Sachsen oder eine slawische Fluchtburg. Im 8. Jh. ein Wall mit Holzkastenkonstruktion, eine slawische Fluchtburg. Im 9. Jh. ein Holzerdewall mit Steinverkleidung, eine Fluchtburg mit ständiger slawischer Besetzung. Um 900 brannte sie ab und wurde noch breiter als zuvor wieder aufgebaut. Im 10. Jh. ein Holzerdewall mit Steinverkleidung, Lehm und Plaggen, eine slawische Adelsburg. Die letzte slawische Wallanlage (mit Kasematten) der Fürstenburg stammt aus dem 11./12. Jh. Gleichzeitig mit diesem erneutem Aufbau werden eine Reihe von kleineren slawischen Niederungsburgen in der Umgebung aufgegeben. Das Ende der materiellen Kultur der Slawen wird eingeleitet durch die Ablösung der slawischen Herrschaft durch Heinrich den Löwen im 12. Jh., der die Weinbergburg 1162 wegen ihrer dominierenden Lage nicht an einen Grafen vergibt, sondern für sich behält. 1229 Burg der askanischen Herzöge von Sachsen-Lauenburg. 1296 Zerstörung der Ritterburg, als Burg des Raubritters Hermann Ribe. 1464 Eroberung durch den Welfen Herzog Otto von Braunschweig-Lüneburg und letzte sichere Erwähnung der Burg. Die Funde reichen in das 16. Jh. hinein. Um 1500 wurde die Burg aufgegeben und verfiel, die Reste wurden im 19. Jh. abgetragen. Aufbewahrungsort der Funde: Museum Hitzacker.

Erhalten: rekonstruierte Fundamentreste

Maße

Burgplateau ca. 95 x 45 m


Bezug zu anderen Objekten

Vorgänger der Stadtburg Hitzacker

Besitzer

Angaben ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Heinrich der Löwe12. Jh.
Herzöge von Sachsen–Lauenburg1180

Historie
9.Jh.erbaut
ab 1258Bedeutungsverlust nach Errichtung der Stadtburg in Hitzacker
1296durch Markgraf Otto von Brandenburg als Raubritternest zerstört
1464durch Herzog Otto V. von Braunschweig-Lüneburg erobert
19. Jh.Abbruch letzter Reste

Ansichten
 Christian Fischer, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Objekte im Umkreis von 5 Kilometern
NameOrtArtDistanz
(km)
Bild
Schloss HitzackerHitzackerSchloss0.48

Quellen und Literatur
  Brüning, Kurt / Schmidt,  Heinrich (Hrsg.) [1986]:  Niedersachsen/Bremen. Handbuch der historischen Stätten Deutschlands 2, 5. Aufl., Stuttgart 1986
  Wachter (Bearb.), Berndt, Nordwestdeutscher und West- und Süddeutscher Verbund für Altertumsforschung (Hrsg.) [1986]:  Hannoversches Wendland. Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland 13, Stuttgart 1986


Ich freue mich über einen Kommentar zu diesem Objekt