Burg Reichenbach

Burgruine in Hessisch-Lichtenau

Burg Reichenbach Andreas Umbreit


Lage
Land:Deutschland
Bundesland:Hessen
Bezirk:Kassel
Werra-Meißner-Kreis
Ort:37235 Hessisch-Lichtenau
Lage:auf einer Anhöhe unweit südlich Hessisch-Lichtenau
Geographische Lage:51.168772°,   9.753461°
Google Maps OpenStreetMap OpenTopoMap Burgenatlas

Beschreibung
Höhenburg auf Bergrücken in Ost-West-Richtung mit steilerem Abfall nach Norden und Westen. Kernburg ca. 60 m durchmessend, von der Ringmauer und den an sie angrenzenden Gebäuden sind nur geringe Reste erhalten, vor allem im Bereich der Schildmauer nach Osten, die in der Südostecke vom einst mächtigsten Turm begrenzt wurde (1820 eingestürzt, Stumpf ca. 11m durchmessend, bei ca. 3m Mauerstärke). Ein weiterer, frei stehender Turm (ca. 9 m Durchmesser, ca. 2 m Wandstärke) im Norden der Kernburg wurde ab 1901 zum Aussichtsturm umgebaut und als solcher bis heute genutzt. Der etwas sanftere Berghang nach Süden wird unter der Kernburg durch Graben und Wall gesichert, nach Osten ist der Kernburg ein Vorburgbereich mit zwei Halsgräben vorgelagert.

Auf dem Berg stand wahrscheinlich schon im frühen Mittelalter eine nach Osten sichernde Grenzwarte. Die Burg war seit 1247 hessischer Amtssitz und Jagdschloss. Zugang über Wirtschaftsweg (alter Burgweg) von Osten durch das fast komplett verschwundene Burgtor, Fußweg mit Holztreppe von Süden über Wall und Graben in die ehemalige Kernburg.

Erhalten: Aussichtsturm, Reste der Schildmauer


Bergfried

 Public Domain
Form:rund
Außendurchmesser:9,90 m
(max.) Mauerstärke:2,10 m

Historische Ansichten

Besitzer

Angaben ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Chattenals Erbauer
Grafen von ReichenbachStammsitz
Landgrafen von Thüringen1186
Landgrafen von Hesen1247

Historie
um 1050erbaut
1133 (Graf Gozmar II. von Reichenbach)
1186die Burg kommt durch Heirat an den Thüringer Landgrafen (Ludwig II.), in der Folge wiederholte Streitereien um die Burg zwischen den Landgrafen von Hessen und Thüringen
1247Eroberung der Burg durch den Hessischen Landgrafen, bei dem sie bleibt
1315–1490Sitz des Vogtes des Amtes Reichenbach und Nutzung als gräfliches Jagdschloss
1490Verlagerung des Amtes nach (Hessisch-)Lichtenau, die Burg hat danach kaum noch Bedeutung und wird noch in Teilen als Zehntscheune genutzt
um 1550Zerstörung der Burg auf Befehl von Kaiser Karl V., anschließend Nutzung als Steinbruch
1697eine Zeichnung zeigt beide Türme als noch stehend
1820Einsturz des stärkeren sö Turms in der Ringmauer
1899–1901Sanierung und Aufstockung des stark geschädigten kleineren Turms zum Aussichtsturm, ab da als „Bergfried“ bezeichnet
1934erneute Turmsanierung und Durchführung von Ausgrabungen in der Burg
1955Sperrung des Aussichtsturms wegen Baufälligkeit
2008/09:erneute Sanierung des Turms einschließlich Schutz durch ein Dach zur Minderung neuer Bauschäden

Ansichten
 Andreas Umbreit Andreas Umbreit
 Andreas Umbreit Andreas Umbreit
 Andreas Umbreit Andreas Umbreit
 Andreas Umbreit Andreas Umbreit

Objekte im Umkreis von 5 Kilometern
NameOrtArtDistanz
(km)
Bild
Wehrkirche RetterodeHessisch Lichtenau-RetterodeWehrkirche2.23
Wasserburg HambachHessisch-Lichtenau-WalburgWasserburg2.57
Stadtbefestigung Hessisch LichtenauHessisch LichtenauStadtbefestigung3.86
Herrenhaus Hessisch LichtenauHessisch LichtenauHerrenhaus3.86

Quellen und Literatur
  Cremer, Folkhard / Wolf,  Tobias Michael (Bearb.) [2008]:  Hessen I: Regierungsbezirke Gießen und Kassel. Georg Dehio - Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, München 2008
  Dursthoff, Lutz (Redaktion) [1987]:  Die deutschen Burgen und Schlösser in Farbe, Frankfurt am Main 1987


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