Die Burganlage befindet sich auf einen nach drei Seiten steil abfallenden Bergsporn und umschließt eine Fläche von ca. 140 x 240 m. Die ovale Kernburg hat eine Fläche von 60 x 70 m und wurde durch einen gebogenen Halsgraben gesichert. In der Kernburg befinden sich die romanische Doppelkapelle, der Hauptwohnbau von 15 x 40 m und der Stumpf des Bergfrieds. Das Füllmauerwerk des Bergfrieds wird durch Schichten im Fischgrätenverband („opus spicatum“) gebildet. #D#ie Doppelkapelle im Osten der Kernburg nimmt eine Grundfläche von ca. 17 x 8 m ein. Das Kapellenschiff ist 7,5 x 6 m groß und besitz acht Kreuzgewölbe. Der Chor ist ein quadratischer Raum von 3,36 x 2,98 m mit Kreuzgewölbe und einem Triumphbogen. Im Erdgeschoss des Schiffes befindet sich eine Öffnung zur Oberkapelle, die im 17.Jh. barockisiert wurde. #A#n der Nordseite der Kapelle befinden sich noch Spuren eines romansichen Wohnbaus, vielleicht eines Wohnturms. Im Osten und Süden umschloss ein Ringgraben mit Vorwall die gesamte Burg. Die trapezförmige Vorburg besitzt eine Fläche von ca. 100 x 140 m. In ihrer SW-Ecke befindet sich ein Schutthügel von 20 m Durchmesser, vielleicht der Rest eines im 11.Jh. abgebrochenen Rundturms.
Die Burg wurde an der Stelle einer frühgeschichtlichen Fluchtburg errichtet.
Erhalten: Reste des Bergfrieds, Kapelle
Maße
Anlage ca. 140 x 240 m
ovale Kernburg 60 x 70 m
Nutzung zwischen 1945 und 1990
Volkseigenes Gut mit angegliederter Schule für die Ausbildung von Schäfern
Kapelle
Andreas Umbreit Romanische Doppelkapelle im Osten der Kernburg aus dem letzten Viertel 12.Jh., schlichter zweigeschossiger Bau mit Walmdach - im Untergeschoss weitgehend im romanischen Originalzustand erhalten, Obergeschoss im Barock umgestaltet, seltenes Beispiel für diesen zweigeschossigen Kirchentyp.
Türme
Bergfried
Erhaltener Bergfriedstumpf mit Fischgrätmauerwerk.
Zustand:
Turmstumpf
Zugänglich:
nein
Form:
rechteckig
Turm
Detlev Mewes
Besitzer
Angaben ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Grafen von Lare
als Erbauer
Grafen von Beichlingen
1227–1320
Grafen von Honstein
ca. 1320–1593
Herzöge von Braunschweig
1593–1632
Grafen von Stolberg
Grafen von Schwarzburg
Graf Johann von Sayn–Wittgenstein–Hohenstein
nach 1648
Grafen von Sayn–Wittgenstein–Hohenstein
bis 1702
Preußen
1702–1945
Landkreis Nordhausen
1991–22000
Open Houses e.V.
seit 2000
Historie
11.Jh.
für die Grafen von Lare errichtet
1116
(Berengar, Graf von Lare)
1162/1214
großzügiger Ausbau der Burg unter Graf Ludwig III., Errichtung der Doppelkapelle, eventuell aus einem eingeschossigen Vorgängerbau
Anfang 15. Jh.
Ausbau der Burganlage, Errichtung der Zwingeranlagen
Bienert, Thomas: Mittelalterliche Burgen in Thüringen, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 978-3861346319
Groß, Dr. Lothar / Sternal, Bernd: Thüringer Burgen, Schlösser und Wehrbauten - Band 1, Quedlinburg 2019
Krumbholz, Hans: Burgen, Schlösser, Parks und Gärten, Berlin/Leipzig 1984
Kuhlbrodt, Peter, Kreisvorstände Nordhausen der Gesellschaften für Denkmalpflege und Heimatgeschichte im Kulturbund der DDR (Hrsg.): Burg Lohra – Hainleite, (o.O.) 1983
Köhler, Michael: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze, 2. Aufl., (o.O.) 2003, ISBN 978-3-91014-196-4
Neuenfeld, Klaus: Streifzüge durch Thüringer Residenzen, Langenweißbach 2012