Burgruine Lohra

Groß Lohra, Großlohra, Schlossberg, Löhra 

Burgruine Lohra (Groß Lohra, Großlohra, Schlossberg, Löhra) in Großlohra-Amt Lohra Detlev Mewes

Lage

Land:Deutschland
Bundesland:Thüringen
LandkreisNordhausen
Ort99759 Großlohra-Amt Lohra
Lage:auf einem 410 m hohen Bergsporn 500 m nördlich Friedrichslohra
Geographische Lage:51.413822°,   10.630247°
Google Maps OpenStreetMap OpenTopoMap Burgenatlas

Beschreibung

Die Burganlage befindet sich auf einen nach drei Seiten steil abfallenden Bergsporn und umschließt eine Fläche von ca. 140 x 240 m. Die ovale Kernburg hat eine Fläche von 60 x 70 m und wurde durch einen gebogenen Halsgraben gesichert. In der Kernburg befinden sich die romanische Doppelkapelle, der Hauptwohnbau von 15 x 40 m und der Stumpf des Bergfrieds. Das Füllmauerwerk des Bergfrieds wird durch Schichten im Fischgrätenverband („opus spicatum“) gebildet. #D#ie Doppelkapelle im Osten der Kernburg nimmt eine Grundfläche von ca. 17 x 8 m ein. Das Kapellenschiff ist 7,5 x 6 m groß und besitz acht Kreuzgewölbe. Der Chor ist ein quadratischer Raum von 3,36 x 2,98 m mit Kreuzgewölbe und einem Triumphbogen. Im Erdgeschoss des Schiffes befindet sich eine Öffnung zur Oberkapelle, die im 17.Jh. barockisiert wurde. #A#n der Nordseite der Kapelle befinden sich noch Spuren eines romansichen Wohnbaus, vielleicht eines Wohnturms. Im Osten und Süden umschloss ein Ringgraben mit Vorwall die gesamte Burg. Die trapezförmige Vorburg besitzt eine Fläche von ca. 100 x 140 m. In ihrer SW-Ecke befindet sich ein Schutthügel von 20 m Durchmesser, vielleicht der Rest eines im 11.Jh. abgebrochenen Rundturms.

Die Burg wurde an der Stelle einer frühgeschichtlichen Fluchtburg errichtet.

Erhalten: Reste des Bergfrieds, Kapelle

Nutzung zwischen 1945 und 1990

Volkseigenes Gut mit angegliederter Schule für die Ausbildung von Schäfern


Kapelle

Romanische Doppelkapelle im Osten der Kernburg aus dem letzten Viertel 12.Jh., schlichter zweigeschossiger Bau mit Walmdach - im Untergeschoss weitgehend im romanischen Originalzustand erhalten, Obergeschoss im Barock umgestaltet, seltenes Beispiel für diesen zweigeschossigen Kirchentyp.
 Andreas Umbreit



Bergfried

Erhaltener Bergfriedstumpf mit Fischgrätmauerwerk.
Form:rechteckig

Maße

Anlage ca. 140 x 240 m
ovale Kernburg 60 x 70 m

Besitzer

Angaben ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Grafen von Lareals Erbauer
Grafen von Beichlingen1227–1320
Grafen von Honsteinca. 1320–1593
Herzöge von Braunschweig1593–1632
Grafen von Stolberg
Grafen von Schwarzburg
Graf Johann von Sayn–Wittgenstein–Hohensteinnach 1648
Grafen von Sayn–Wittgenstein–Hohensteinbis 1702
Preußen1702–1945
Landkreis Nordhausen1991–22000
Open Houses e.V.seit 2000

Historie

11.Jh. für die Grafen von Lare errichtet
1116 (Berengar, Graf von Lare)
1162/1214großzügiger Ausbau der Burg unter Graf Ludwig III., Errichtung der Doppelkapelle, eventuell aus einem eingeschossigen Vorgängerbau
Anfang 15. Jh.Ausbau der Burganlage, Errichtung der Zwingeranlagen
1618/48mehrfache Eroberung und Beschädigung der Burg im Dreißigjährigen Krieg
nach 1648verfallen
1712–1945Nutzung als preußische Domäne
1733Umbau des Torhauses
1960/61umfassende Instandsetzung der Doppelkapelle
2000Sanierung der Burgkapelle mit Fördermitteln der Deutschen Stiftung Denkmalschutz


Ansichten

 Detlev Mewes Birk Noack
 Birk Noack Birk Noack
 Birk Noack Birk Noack
 Birk Noack Andreas Umbreit
 Andreas Umbreit Andreas Umbreit
 Andreas Umbreit Andreas Umbreit


Quellen und Literatur

  Bienert, Thomas [2000]:  Mittelalterliche Burgen in Thüringen, Gudensberg-Gleichen 2000
  Groß, Dr. Lothar / Sternal,  Bernd [2019]:  Thüringer Burgen, Schlösser und Wehrbauten - Band 1, Quedlinburg 2019
  Krumbholz, Hans [1984]:  Burgen, Schlösser, Parks und Gärten, Berlin/Leipzig 1984
  Kuhlbrodt, Peter, Kreisvorstände Nordhausen der Gesellschaften für Denkmalpflege und Heimatgeschichte im Kulturbund der DDR (Hrsg.) [1983]:  Burg Lohra – Hainleite, (o.O.) 1983
  Köhler, Michael [2003]:  Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze, 2. Aufl., (o.O.) 2003
  Neuenfeld, Klaus [2012]:  Streifzüge durch Thüringer Residenzen, Langenweißbach 2012


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