Mit ihren 1051 Metern Länge ist sie eine der imposantesten Burganlagen der Welt und zudem eine großartige Leistung mittelalterlichen Burgen- und Wehrbaus. Sie besteht aus sechs für sich abgeschlossenen Höfen, die durch Tore, Gräben und Zugbrücken gesichert waren.
Längste Burganlage Europas. Burghausen war seit 1255 Zweitresidenz der niederbayerischen Herzöge und Hofhaltung ihrer Gemahlinnen.
Maße
Länge der Anlage ca. 1.051 m
Mauerstärke der Schildmauer 3 m
Park
Pfistergartl, Zwingeranlagen, Weinberg, Rosarium, unter den Aspekten der Geschichte und Geologie
Kapellen
Patrozinium: St. Elisabeth innere Burgkapelle St. Elisabeth
Hedwigskapelle
Patrozinium: St. Maria spätgotische Burgkapelle St. Maria (Hedwigskapelle) im vierten Vorhof, unter Herzog Georg dem Reichen und seiner Gemahlin Hedwig zwischen 1479 und 1489 erbaut
Bergfried
Der alte romanische Bergfried stürzte 1482 ein. Der heutige Bergfried besitzt eine Wehrplatte in Höhe des fünften Stockwerks mit erhalten gebliebenem Schirm und Schießkammern
Zustand:
erhalten
Zugänglich:
nein
Form:
halbrund
Anzahl Geschosse:
7
Drehort
Wickie auf großer Fahrt, Deutschland (2011), Spielfilm 1 ½ Ritter, Deutschland (2008), Spielfilm
Historische Ansichten
Kreidelithographie von Simon Quaglio, 19.Jh.)
Lithographie von Joseph Lutzenberger, 1862
Lithographie von Carl August Lebschée nach Domenico Quaglio II., 1846
Besitzer
Angaben ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Grafen von Burghausen
als Erbauer
nach dem Aussterben der Grafen von Burghausen Übergang an den Welfenherzog Heinrich den Löwen
um 1164/1168
Wittelsbacher
Ende 12. Jh.
Herzöge von Niederbaiern
Bayerische Schlösserverwaltung
Wappen
Burghausen
Historie
9./10.Jh?
vermutlich als Ungarnrefugium errichtet
1147
(„castro Pruchusin“)
1025
die Schenkung des „curtis Purchusen“ an das Erzbistum Salzburg wird von Kaiser Konrad II. widerrufen
um 1130
vermutliche Erbauungszeit der hochma Burganlage
1233/46
eventuell Zerstörung der Burg in den Kämpfen zwischen den Herzögen von Baiern und Österreich
1255–1290
Errichtung eines Neubaus unter Herzog Heinrich XIII. von Niederbaiern
um 1330
Verbindung des Stadtberings mit dem Burgbering
ab 1392
Ausbau der Burg bis zur heutigen Ausdehnung
1450–1479
Ausbau des Palas und des Kemenatenstocks unter Herzog Ludwig dem Reichen
1479–1503
Ausbau der Burg zur Landesfestung unter Herzog Georg dem Reichen
nach 1482
Neubau des Bergfrieds mit Schildmauer, Bau von Eggenbergturm und äußerer Burgkapelle
1479–1503
Ausbau zur Landesfestung
1494
Errichtung des Georgstors zur Inneren Burg
um 1500
spätgotischer Umbau des Palas
nach 1504/05
nach dem Landshuter Erbfolgekrieg verliert die Burg ihre politische Bedeutung als Wittelsbacher Zweitresidenz
2. Hälfte 16. Jh.
Umbauten am Elsbethentor, Erweiterung des Kemenatenstocks
1620/28
und 1643 Anlage von Außenwerken am Nord-Ende der Burg
1742/44
Einnahme der Burg durch die Österreicher, Rückeroberung durch bairische Freischaren
1763
die Hauptburg dient als Garnisonssitz
1806/09
Abbruch des Schüttkastens und Einebnung der Außenbefestigungen auf Befehl der französischen Besatzung, Privatisierung von Teilen der Burg
1825
Auffüllung des Halsgrabens am Nord-Ende
1886
Abbruch des Traidkastens
1896–1912
Restaurierung der Inneren Burg, Einrichtung der Staatlichen Gemäldesammlung im Palas
1949
Einrichtung des Heimatmuseums im Kemenatenbau
1960/61
Errichtung der Jugendherberge anstelle des Traidkastens
Ansichten
Dieter Thurm, Kleinostheim
Dieter Thurm, Kleinostheim
Dieter Thurm, Kleinostheim
Dieter Thurm, Kleinostheim
Dieter Thurm, Kleinostheim
Dieter Thurm, Kleinostheim
Objekte im Umkreis von 5 Kilometern
Name
Ort
Art
Distanz (km)
Bild
Stadtbefestigung Burghausen
Burghausen
0.00
Tauffkirchen-Palais (Burghausen)
Burghausen
0.30
Adelssitz Burghausen
Burghausen
0.44
Mautnerschloss (Burghausen)
Burghausen
0.80
Burg Wanghausen
Hochburg-Ach
1.52
Burg Burghausen
Burghausen
3.28
Wallburg Buchberg
Burghausen-Raitenhaslach
4.13
Quellen und Literatur
Bernstein, Martin / Käppner, Joachim: Stolze Festungen und verwunschene Ruinen - Ausflüge zu Burgen in München und der Region, München 2009
Charlier, W.: Eine frühe Wehrmauer auf dem Burgberg zu Burghausen, in: Das archäologische Jahr in Bayern 1989, S. 151f, Stuttgart 1989
Schmid, Elmar D., Bayerische Verwaltung der Staatlichen Schlösser, Gärten und Seen (Hrsg.): Burg zu Burghausen, 10. Aufl., München 1982