Lage
Land: | Deutschland |
Bundesland: | Niedersachsen |
Landkreis: | Göttingen |
Ort: | 37073 Göttingen |
Geographische Lage: | 51.532823°, 9.935137° |
Google Maps OpenStreetMap OpenTopoMap Burgenatlas |
Beschreibung
Mauerbering (Kalkbruchsteine) um die Marktsiedlung sowie Nikolai-Viertel und Burgbereich. Das “Alte Dorf (Gutingi)” und die Mühlen lagen außerhalb dieser inneren Stadtbefestigung. Zugang zur Stadt durch vier Stadttore (Groner Tor, Weender Tor Albanitor und Geismartor) mit Tortürmen. Die Mauer war etwa 4 m hoch und bis zu 1,5 m stark. Weitere 15 Stadtmauertürme und vier Bergfriede dienten als zusätzliche Sicherung, im Besonderen an der östlichen Stadtgrenze. Westlicher Schutz hauptsächlich durch ein Sumpfgebiet (Masch) und den Fluss Leine (heute nicht korrekt als ´Leinekanal´ bezeichnet). Die außerhalb liegenden Mühlen waren über Pforten (Düsteres Tor, Mühlenpforte) erreichbar. Weitere Pforten führten zum Dorf Rosdorf (Rosdorfer Tor) sowie zum Dorf Nikolausberg (Nikolaitor). Letztere lag zwar im Nordosten, hatte aber keinen Zugang zum dortigen Burgbereich.
Das Alte Dorf wurde erst nachträglich durch eine separate Stadtmauer einbezogen, die sich im Süden an die innere Befestigung anschloss und durch vier Türme verstärkt wurde. Die herzogliche Neustadt hatte lediglich um die Kommende (Deutsch-Ritterorden) eine Mauer. Zugang erfolgte über das Marientor.
Auf Anweisung von Herzog Ernst von Braunschweig-Göttingen wurde die Befestigung durch Wallanlagen und Stadtgraben im 14. Jahrhundert verstärkt. Diese äußere Stadtbefestigung schloss nunmehr die oben genannten Bereiche und Mühlen mit ein. Der Stadtgraben war geflutet, der Stadtwall durch bis zu 9 m hohe Futtermauern mit Schießscharten und Zinnen sowie 30 Bollwerken gesichert. Zu diesen führten gleichzeitig mit dem Wall errichtete, gemauerte Mauerdurchgänge. Diese tunnelartigen Wallgänge waren etwa 2 m hoch und 2 m breit und hatten eine Mauerstärke von bis zu 1 m. Im 16. Jahrhundert erfolgte der Ausbau zur barocken Festung durch Schanzen, Lünetten und Ravelins. Nach Entfestigung erfolgte eine Neugestaltung der äußeren Stadttore (Torpfeiler mit Wappen-Löwen).
Erhalten:
Vereinzelte Mauerreste der inneren Befestigung, einzig erhaltener Stadtmauerturm “Turm gegen St. Clawes” mit längerem Mauerzug in der Turmstraße sowie Torturm des Marientores zur Neustadt. Nahezu komplett erhaltener Stadtwall der äußeren Befestigung als Naherholungsgebiet. Bis auf das “Bollwerk an der Nodilienmühle (Bismarckhäuschen)” sind die Bollwerke abgebrochen und deren Standorte lediglich an den noch zahlreich vorhandenen Walldurchgängen erkennbar. Vom Stadtgraben erhalten ist nur der sog. Schwänchenteich. Hier sind besonders der auf Grund des Höhenunterschiedes zwischen Groner Tor und Geismartor erforderliche Damm mit Fragmenten eines Bollwerkes sowie die Schießscharten in der Wallmauer ersichtlich.
Das Alte Dorf wurde erst nachträglich durch eine separate Stadtmauer einbezogen, die sich im Süden an die innere Befestigung anschloss und durch vier Türme verstärkt wurde. Die herzogliche Neustadt hatte lediglich um die Kommende (Deutsch-Ritterorden) eine Mauer. Zugang erfolgte über das Marientor.
Auf Anweisung von Herzog Ernst von Braunschweig-Göttingen wurde die Befestigung durch Wallanlagen und Stadtgraben im 14. Jahrhundert verstärkt. Diese äußere Stadtbefestigung schloss nunmehr die oben genannten Bereiche und Mühlen mit ein. Der Stadtgraben war geflutet, der Stadtwall durch bis zu 9 m hohe Futtermauern mit Schießscharten und Zinnen sowie 30 Bollwerken gesichert. Zu diesen führten gleichzeitig mit dem Wall errichtete, gemauerte Mauerdurchgänge. Diese tunnelartigen Wallgänge waren etwa 2 m hoch und 2 m breit und hatten eine Mauerstärke von bis zu 1 m. Im 16. Jahrhundert erfolgte der Ausbau zur barocken Festung durch Schanzen, Lünetten und Ravelins. Nach Entfestigung erfolgte eine Neugestaltung der äußeren Stadttore (Torpfeiler mit Wappen-Löwen).
Erhalten:
Vereinzelte Mauerreste der inneren Befestigung, einzig erhaltener Stadtmauerturm “Turm gegen St. Clawes” mit längerem Mauerzug in der Turmstraße sowie Torturm des Marientores zur Neustadt. Nahezu komplett erhaltener Stadtwall der äußeren Befestigung als Naherholungsgebiet. Bis auf das “Bollwerk an der Nodilienmühle (Bismarckhäuschen)” sind die Bollwerke abgebrochen und deren Standorte lediglich an den noch zahlreich vorhandenen Walldurchgängen erkennbar. Vom Stadtgraben erhalten ist nur der sog. Schwänchenteich. Hier sind besonders der auf Grund des Höhenunterschiedes zwischen Groner Tor und Geismartor erforderliche Damm mit Fragmenten eines Bollwerkes sowie die Schießscharten in der Wallmauer ersichtlich.
Daten
ursprüngliche Anzahl Tore | 4 |
erhaltene Anzahl Tore | 1 |
Erhaltungsgrad |
Tore und Türme der Stadtbefestigung
Historie
Mitte 13.Jh. | erbaut |
---|---|
953 | (Dorf “Gutingi”) |
1251 | erwähnt |
1292 | („intra/extra muros“) |
1290 | Gründung der herzoglichen Neustadt |
1318 | Mauer um Ordenshaus des Deutsch-Ritterorden genehmigt |
1362 | Beginn der Neubefestigung (Stadtwall) |
1418–1423 | Befestigung des Alten Dorfes |
1533–1577 | Modernisierung durch Schanzen, Lünetten und Ravelins |
1715 | Stadt Göttingen wird zur Festung |
1751 | Errichtung der ersten Göttinger Sternwarte auf einem Turm der Stadtmauer |
1757 | Instandsetzung der Festungswerke und Anlage von 16 neuen Lünetten |
1762 | Ursprünglich geplante Sprengung des Walls aus Kostengründen aufgegeben |
1765 | Lindenbepflanzung des kompletten Walles als Naherholungsgebiet |
1774 | Beginn der Entfestigung |
bis 1780 | Abbau der Ravelins und der Stadttore |
ab 1792 | Austrocknung Stadtgraben |
1878 | Abtragen des Walls zwischen Theaterplatz und Albanikirche |
1878–1900 | Neuzeitliche Straßendurchbrüche |
1895 | Abtragen des Walls zwischen Geismartor und Nikolaistraße |
Ansichten
Objekte im Umkreis von 5 Kilometern
Quellen und Literatur
Biller, Thomas: Die mittelalterlichen Stadtbefestigungen - Ein Handbuch, Darmstadt 2016 |
Fahlbusch, Otto: Die Topographie der Stadt Göttingen, Göttingen 1952 |
Möller, Hans-Herbert / Rüttgerodt-Riechmann, Ilse, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Baudenkmale in Niedersachsen 5.1, Wiesbaden 1982 |
Sailer, F.: Historisch-Topographischer Stadtplan um 1720, Göttingen 1983 |
Schütte, Sven: Zur früheren Stadtbefestigung Göttingens, Hildesheim 1987 |
Chronik der Stadt Göttingen, Stadtarchiv |
Hinweistafeln an den Objekten |
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