Jagdschloss Nienover

Jagdschloss in Bodenfelde-Nienover

Jagdschloss NienoverBild:  Presse03, cc-by-sa 3.0 (aus Wikipedia)


Lage
Land:Deutschland
Bundesland:Niedersachsen
Landkreis:Northeim
Ort:37194 Bodenfelde-Nienover
Lage:auf einem Sporn des Schinkelbergs hoch über dem Reihertal
Geographische Lage:51.680632°,   9.522885°
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Beschreibung
Dreiflügelanlage, verputztes Erdgeschoss mit mittelalterlichen Mauerkern aus Sandbruchstein, Fachwerkobergeschoss, Rundbogenportal im Nordflügel, kleiner Dachreiter

Frühes Beispiel einer Adelswohnburg später Umbau zum Jagdschloss und Amtssitz, heute genutzt von der Universität Göttingen. Im Umfeld mehrere bemerkenswerte frühneuzeitliche Bauten der ehemals zwei großen Gutsbetriebe und des Gestüts erhalten sowie Reste der mittelalterlichen Burggräben.überformt von einem englischen Landschaftspark des 18./19. Jahrhunderts.

Beschreibung im Denkmalatlas Niedersachsen

Eindrucksvolle Burg/Schlossanlage in hervorragender Erhaltung.

Höhenburg mit doppeltem Wallgrabensystem, das heute größtenteils abgetragen bzw. verfüllt ist. Heutiger Gebäudebestand: Dreiflügelanlage mit Fachwerkobergeschoss auf hohen steinernen Grundmauern (H. im S bis 11 m) aus Sandsteinquadern bzw. Sandbruchsteinen mit auffallenden Stützpfeilern. Im W-Bereich heute Scheunengebäude, das vermutlich auf die ehemalige Burgkapelle zurückgeht. Gesamtfläche der Hauptburg ca. 50 x 50 m. Die Zuwegung zur Burg erfolgte von NW über den hier noch erhaltenen Graben über eine Brücke. Heute ist hier an Stelle der Brücke ein massiver Wegedamm aufgeschüttet. Im Bereich der vermutlich im NW gelegenen Vorburg befand sich seit dem 12. Jh. eine Stadtanlage, die seit dem Spätmittelalter völlig wüst gefallen ist (vgl. FStNr. 2).

Lt. H.-G. Stephan im Hochmittelalter, vermutlich zu Beginn des 12. Jhs. als Burg der Grafen von Northeim angelegt und seit 1180 wichtigste Residenz der Grafen von Dassel. Im Jahre 1303 von den Welfen gekauft. Im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit war Nienover Befestigung, vor allem aber Amtssitz und bis zum Dreißigjährigen Krieg zeitweiliger Aufenthaltsort des Hofes der Herzöge von Braunschweig (Linien Göttingen, Grubenhagen, Calenberg und Nienover). Nach Brandzerstörung im Jahre 1626 seit 1640 auf den Grundmauern wieder aufgebaut und als Jagdschloss und Amtssitz genutzt. Hierbei vollständige Niederlegung des Bergfrieds, der ehemals einen Dm. von 11 m bei einer Mauerstärke von 4 m hatte.

Älteste bekannte urkundliche Erwähnung im Allodienverzeichnis des Grafen Siegfried von Northeim und Bomeneburg aus dem Jahre 1144 als "Nienuverre". 1269/1303 erwarben die Welfen die Burg Nienover. Sie wurde Amtssitz und war verpfändet; seit dem 15. Jh. nutzten Herzöge ihre Aufenthalte hier zur Jagd im Solling. Im 15. und 16. Jh. war die Burg Nienover Leibzucht oder Witwensitz von Herzoginnen. 1626 wurde die Burg zerstört.

Die

Lizenz:CC by-sa/4.0

Externer Link zum Eintrag im Denkmalatlas


Maße
Brunnentiefe ca. 30 m


Historische Ansichten

Besitzer

Angaben ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Grafen von Dassel1180
Herzöge von Braunschweig1303 Kauf für 1.800 Mark Silber
Mireille van Meer2005

Historie
1144erwähnt
1626im Dreißigjährigen Krieg abgebrannt
1640–1656Wiederaufbau als Jagdschloss (Baumeister Albrecht Anton Meldau)
1990–1992restauriert
bis um 2005Nutzung als Außenstelle der Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie der Universität Göttingen

Objekte im Umkreis von 5 Kilometern
NameOrtArtDistanz
(km)
Bild
Kirche Winnefeldgemeindefreies GebietKirche3.34

Quellen und Literatur
  Angebauer, Marcus:  Herrenhäuser, Schlösser, Burgen & Gutshöfe 2, Fotografische Spaziergänge zwischen Diemel, Schwalm, Eder, Fulda, Werra und Weser, Kassel 2004
  Blaich, Markus C. / Stadje,  Sonja / Kappes,  Kim:  Die Heldenburg bei Salzderhelden, Oldenburg 2019
  Dursthoff, Lutz (Redaktion):  Die deutschen Burgen und Schlösser in Farbe, Frankfurt am Main 1987
  Weiß, Gerd (Bearb.):  Bremen Niedersachsen. Georg Dehio - Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, München 1992